Wasserwirtschaft und Landwirtschaft

Wasser hat ein langes Gedächtnis. Ist ein Grundwasserleiter einmal verschmutzt, braucht es manchmal Jahrzehnte zur Regenerierung. Aus diesem Grund tun wir schon heute alles dafür, dass wir auch in Zukunft über reines Trinkwasser verfügen können. Darum kooperieren wir mit den Landwirten im Einzugsbereich unserer Wasserareale Binsheimer und Gindericher Feld, um Düngemittel- und Schadstoffeinträge zu minimieren.

Gemeinsam für unser Wasser

Wasserwirtschaft ist Verantwortung:

Durch unser Handeln oder Unterlassen entscheiden wir heute, welche Trinkwasserqualität unsere Kindern morgen vorfinden werden. Darum haben wir schon 1997 eine Kooperation mit der Landwirtschaft im Wassergewinnungsgebiet Binsheimer Feld gegründet und 2008 auf das Gindericher Feld ausgeweitet.

Kooperation

Kooperation von Wasserwirtschaft und Landwirtschaft: gelebter Gewässerschutz – die Landwirte verpflichten sich freiwillig auf eine grundwasserschonende Bewirtschaftung, die das Ziel hat, dass Schadstoffeinträge ins Wasser - wie Nitrat aus der Stickstoffdüngung oder Metabolite aus Pflanzenschutzmitteln wie DMS oder NDMA – minimiert oder verhindert werden.

Gemeinsames Ziel

Gemeinsames Ziel ist ein aktiver Gewässerschutz bei gleichzeitiger Optimierung der landwirtschaftlichen Flächenerträge. Mit Erfolg: 100 Prozent der im Binsheimer Feld ortsansässigen Landwirte machen mit. Die Kooperation im Gindericher Feld - wo noch keine aktive Wassergewinnung stattfindet - sollen ebenfalls alle Landwirte von der Zweckmäßigkeit der Kooperation überzeugt werden. 

Service für die Landwirtschaft

WVN finanziert neben Förderbausteinen der Kooperationsarbeit einen Wasserberater der Landwirtschaftskammer, der die Landwirte in allen Fragen der Fruchtfolgegestaltung, Düngeplanung, Bodenbehandlung und Optimierung der Ernteerträge kompetent berät. Düngemanagement trägt entscheidend zur Stickstoffreduktion der Äcker bei.

Ein bei der Landwirtschaftskammer geführtes geografisches Informationssystem unterstützt die Landwirte beim Flächenmanagement. Alle Bausteine der Kooperation fördern die mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie verfolgten Ziele eines ganzheitlichen, ökologisch ausgerichteten Gewässerschutzes. Das Engagement der Landwirte trägt Früchte: Die Nitratwerte sind kontinuierlich gesunken, Pflanzenschutzmittelrückstände gibt es keine mehr.

Vom Erfolg profitieren alle: die Landwirte mit effizienter, grundwasserschonender und ertragreicher Landwirtschaft, der Wasserverbund Niederrhein mit exzellenten Wasserwerten und nicht zuletzt die Bevölkerung am Niederrhein mit dem Genuss reinen Wassers – in Rheinberg ebenso wie in Kamp-Lintfort, Duisburg, Kerken, Rheurdt und den Kreisen Wesel und Kleve. Gesundes, natürliches Trinkwasser, reichhaltig und preiswert – jetzt und in Zukunft.

Gewässerschutz: die Top 10 des WVN

  1. Acker-Bodenproben zur Messung des Stickstoff-„Düngervorrats" für die neuen Pflanzen
  2. Anbau von „Zwischenfrüchten", um Acker-Düngervorrat für die Hauptfrucht zu binden
  3. Verzicht auf organische Düngung in WSZ II
  4. Einstellen von Düngerstreuern (Dynatest)
  5. Beschaffung von Ausbringtechnik für Wirtschaftsdünger
  6. Feldruhe nach der Ernte von Mais oder Getreide
  7. Bauliche Verbesserung bei der Lagerung von Festmist, Schnitt‐ und Futterresten sowie Silage und der Ableitung von verunreinigtem Niederschlagswasser auf der Hofstelle
  8. Beratungen zu Fragen des Pflanzenbaus, zu Düngung und Pflanzenschutz
  9. PC-gestützte Dokumentation der Bearbeitungsschritte je Anbaufläche (PC-Ackerschlagkartei)
  10. Bereitstellen eines Quantofix‐Gerätes zur Schnell-Bestimmung von Ammoniumstickstoff in Gülle

Grünlandtemperatursumme (GTS)

 

Beratungsmodul Grünlandtemperatursumme (GTS) 

Dieses frei zugängliche Beratungsmodul soll dem Landwirt bei der Festlegung des ersten Düngetermins, primär für Grünland im Frühjahr, Hilfestellung geben. Die Anwendung soll künftig auf weitere Ackerkulturen ausgedehnt werden. 

Das Temperatursummenmodell von Ernst&Loeper wird in der Agrarmeteorologie für die gemäßigten Klimaräume angewendet. Dies ist die Basis einer Prognose des Vegetationsbeginns. 

Weit vor dem Beginn der Vegetationsperiode hat eine Düngung nicht nur negative Folgen in Bezug auf die Effizienz des eingesetzten Düngers. Auf den Zustand unserer Gewässer wirkt sich eine zu frühe N-Düngergabe in zweifacher Hinsicht auch negativ aus. 

  • Bei nur geringer oder fehlender Nährstoffaufnahme kommt es bei Niederschlägen zu einer Verlagerung der Düngerstoffe in die tieferen Bodenschichten, so dass diese später für Pflanzen nicht mehr verfügbar sind und somit ausgewaschen werden können. Besonders ist dies bei mittleren und leichten Böden möglich.
  • In  Gebieten von Karst- und Oberflächengewässern (Talsperren) kann bei nicht sachgerechter Ausbringung von Wirtschaftsdüngern mikrobiologische Verunreinigung der Gewässer z.B. über Abtrag von geneigten Flächen erfolgen.

Düngemittel sollten daher möglichst nah am Vegetationsbeginn angebracht werden. 

Wird im Frühjahr eine Gründlandtemperatursumme von 200°C überschritten, so ist der nachhaltige Vegetationsbeginn erreicht. Ab jetzt werden Düngemittel von den Pflanzen aufgenommen. Der NRW-Arbeitskreis Düngung DVGW/LWK hat dieses Modul überarbeitet und für die Darstellung auf einer Internetseite zur Verfügung gestellt. 

 

Diese können Sie unter folgendem Link einsehen: https://www.isip.de/isip/servlet/isip-de/entscheidungshilfen/gruenland

 

Sollten Sie mehr Informationen zum Thema integrierte Pflanzenproduktion suchen, finden Sie dies unter:

https://www.isip.de/isip/servlet/isip-de

 

Dokumente zum Download

 

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